Geschichte

Vorwort
 
"Bereits im Frühling des Jahres 1876 tat man sich in unserem kleinen, von der Welt damals etwas abseits gelegenen Baselbieter Dorfes, zu einer Blasmusik zusammen.  Damit begann ein beschwerlicher Weg durch ein ganzes JahrhundertDas Dorf Lampenberg hat geschichtlich nie gross im Rampenlicht gestanden. Um so mehr erstaunt es, dass bereits vor über 100 Jahren in Lampenberg als 12. Gemeinde des Standes Basel ein Musikverein ins Leben gerufen wurde. Wenn aus Anlass der 100-Jahr-Feier die wechselvolle Geschichte des Vereins in einer Jubiläumsschrift niedergelegt wird, so geschieht dies nicht in erster Linie um deren selbst willen, sondern vielmehr in der Absicht, uns Heutigen und den späteren Jüngeren des Blasmusikwesens in einem besinnlichen, Kurz-Rückblick den Spiegel vorzuhalten.
Angesichts der Fülle des Stoffes muss ich mich kurz halten. Ich werde allerdings bei den Anfängen etwas mehr verweilen. Die älteste Geschichte des Musikvereins ist besonders in den ersten Jahren stark von lokalpatriotischen und gewerbepolitischen Zügen geprägt. Die Gründungsmitglieder mussten ein grosses Mass an Initiative, Opferwillen und Mut aufbringen, damit der Verein die ersten Jahre überstehen konnte.
Das Sinnbild des Dorfes Lampenberg, die silberne Pflugscharim Wappen, bildet für die vornehmlich Ackerbau betreibende Gemeinde ein treffendes Symbol für Ausdauer und Treue zur Natur."

Auszüge aus der 100-Jahr Jubiläumsschrift verfasst von Rudolf Thommen-Hänger, Oberdorf

Gründer der damaligen Musikgesellchaft Lampenberg im Frühjahr anno 1876:

Wagner Heinrich                       Schmutz Willhelm
Meier Jakob                              Schmutz Fritz
Schaub Johann                          Schmutz Julius                        
Schwyzer Wilhelm                     Gysin Jakob
Dirigenten:
Thommen Mathis                       Thommen Marti
 
Der Anfang
 
1876 - 1882
 
Im Frühling des Jahres 1876 wurde in unserem kleinen Baselbieter Dorf ein Blasmusik gegründet. Eines Tages, gegen Abend, kam der Vater von Heinrich Wagner müde aber mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen  nach Hause.
Er mochte wohl auf dem Markt in Basel gewesen sein und gute Geschäfte gemacht haben. Bei dampfendem Kaffee und gerösteten Kartoffeln auf dem Tisch, mochte Vater Wagner etwas mehr Humor und Lebensfreude entwickelt haben als sonst im alltäglichen Leben. Es war wohl gar gemütlich in der warmen Ofenecke, neben sich Frau und Kinder und hinter sich ein nach Willen und gemachten Plänen abgelaufener Tag. Da fing der Vater an: "Ja, ja Bub, von heute an muss es anders werden in unserem Dorf. Ich bin in Basel gewesen und habe bei Hug & Co. einige Blechinstrumente gekauft. Morgen gehst du mit einem deiner Kameraden nach Basel und holst den ganzen Plunder." Da machte der Heiri grosse Augen, beinahe so gross wie die Kuh im Stall, wenn man ihr beim Futtergeben durchs Barrenloch ins liebliche Gesicht sah. Den Mund sperrte er fast so weit auf wie der "Italienergüggel" auf dem Misthaufen, wenn er zum lauten Krähen den Schnabel aufriss und zum allerschönsten Dorfspektakel ansetzte.
"Was soll das heissen?" brachte endlich der Bub hervor. "Es muss wieder mehr Leben in unser Dorf kommen, sonst stirbt man vor Langeweile. Die Instrumente habe ich bezahlt, alles zusammen hat 750.00 Franken gekostet." Am nächsten Tag wurden die Instrumente in Basel geholt und alsbald versuchte man den Dorfburschen, die voriges Jahr konfirmiert worden waren, diese "Möbel" anzuhängen. Nun sollte also mit musizieren begonnen werden. Aber auch da hiess es: aller Anfang ist schwer. Wer sollte nun diese kleine Gruppe instruieren und leiten, war die gross Frage, die sich die angehenden Musikanten stellten? Glücklicherweise zeigte sich bald eine Lösung.
 

(Schauen Sie wieder rein, die Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt ...)